Stress: die 7 wichtigsten Punkte
- Stress ist eine große, wenn nicht die größte, gesundheitlich relevante Störung in unserer heutigen Zeit!
- Stress ist Ursache für vielfältigste gesundheitliche Probleme und ist Wegbereiter für viele chronische Erkrankungen.
- Unser Körper reagiert immer uniform auf Stress.
- Stress löst immer Entzündungsvorgänge im Organismus aus – er muss nur lange genug bestehen.
- Stress ist messbar!
- Stress hat etwas mit Selbstachtsamkeit zu tun!
- Stress ist behandelbar durch uns selbst!
Die Herzfrequenzvariabilitätsmessung gibt zuverlässige Auskunft über das Stresslevel
Stress durch die HRV-Messung nachweisen: Der Patient liegt auf einer bequemen Untersuchungsliege und hat lediglich die Aufgabe, den Kopf frei zu machen – eine meist sehr schwierige Aufgabe. Wenn das nicht möglich ist, schicke ich ihn auf die „Reise“. Er soll die Augen schließen und sich an einen Ort begeben, wo es schön und friedlich war , alles „eiförmig“ und er sich wohl gefühlt hat. Dieses innere Bild soll er auf sich wirken lassen. Sodann starte ich die Messung und verlasse leise den Raum. Störende und laute Geräusche sollten zur Zeit einer Messung nicht auftreten. Die Messung dauert 5 Minuten. Danach wird in der Regel eine zweite Messung im Sitzen angeschlossen, bei der der Proband in einem vorgegebenen Rhythmus tief ein- und ausatmen soll. Diese Messung dauert 1 Minute. Anschließend wird das Ergebnis mit dem Probanden besprochen.
Die Variabilität der Herzfrequenz wird gemessen
Als Herzfrequenzvariabilität (HRV; englisch heart rate variability: HRV) wird die Fähigkeit eines Organismus (Mensch, Säugetier) bezeichnet, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern.
Auch im Ruhezustand treten spontane Veränderungen des zeitlichen Abstandes zwischen zwei Herzschlägen auf. Bei chronischem Stress ist sowohl die Anpassungsfähigkeit des Organismus als auch die Variabilität der Herzfrequenz wegen der beständig hohen Anspannung, die dafür typisch ist, mehr oder weniger eingeschränkt und infolgedessen reduziert.
Stressmessung: HRV-Schema, gutes Ergebnis
Stressmessung: HRV-Schema, schlechtes Ergebnis
So funktioniert unser Körper: Stress und die Stressreaktionen
Ob ein wildes Tier unser Leben gefährdet oder eine Überforderung am Arbeitsplatz uns bedroht – die Reaktion des Körpers darauf ist immer dieselbe: Er stellt im Bruchteil einer Sekunde Energie bereit, um sich optimal vorzubereiten auf Kampf oder Flucht («fight or flight»). Dies läuft ohne bewusste Steuerung ab. Unser Körper greift auf einen tief in uns verankerten evolutionären Mechanismus zurück, der reflexartig abläuft – gesteuert über unser autonomes Nervensystem.
Über die Sinnesorgane gelangen die Informationen über Stressfaktoren (Stressoren) in das Grosshirn und das limbische System. Mit Hilfe von Botenstoffen werden die Informationen den weiteren Organen übermittelt. Auf der Achse Hypothalamus / Hypophyse / Nebennierenrinde erfolgt ein komplexer Vorgang, der dazu führt, dass der Körper die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausschüttet.
Diese Hormone geben dem Körper einen Energieschub: Die Atemfrequenz erhöht sich, Herz und Kreislauf werden belastet, der Blutdruck steigt, und die Sauerstoffzufuhr wird erhöht. Es wird mehr Blut in die Muskeln gelenkt, die Muskeln spannen sich an, und dem Körper stehen für die Flucht oder den Kampf genug Sauerstoff und Energie zur Verfügung. Zudem wird das Immunsystem stärker aktiviert, was die Abwehrkraft – etwa gegen Entzündungsprozesse – kurzfristig steigert.
Stress und Burn out lassen sich mittels der Herzfrequenzvariabilitätsmessung (HRV-Messung) darstellen!
Das Denken macht Pause. Gleichzeitig unterdrückt der Körper die Funktionen, die er nicht unmittelbar benötigt: Zwar ist die Konzentration erhöht, aber die Wahrnehmung ist eingeschränkt und auf die Stresssituation fokussiert, das objektive Urteilsvermögen leidet, eine Denkblockade setzt ein.
Ist der Stress vorbei, verringert sich die Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin. Der Körper kehrt in den Ruhezustand zurück. Wie lange dies dauert, hängt von der Menge und Dauer des Stresses ab. Als Folge lockern sich die Muskeln, das Herz schlägt ruhiger, der Blutdruck sinkt, und die Atmung wird langsamer. Diese Entspannung ist ebenfalls überlebenswichtig, weil dabei wieder Energie gewonnen wird.
Der Körper versetzt sich bei Stress für kurze Zeit in Alarmbereitschaft. Bei unseren Vorfahren folgte nach einer Flucht oder einem Kampf auch wieder für einige Zeit Ruhe, sofern sie die Situation überlebten. Wenn körperliche Stressreaktionen jedoch über längere Zeit andauern, verkehren sich die ursprünglich selbsterhaltenden Aktivitäten ins Gegenteil. So entsteht chronischer Stress.
Stress – von Gereiztheit bis hin zur Depression und zum burn out
Immer wiederkehrender Stress führt zu einer Verkürzung der Erholungsphase und hebt deren Wirkung schließlich auf, was zum krank machenden Dauerstress führt.
Stress und mögliche Folgen: Gereiztheit, Nervosität, Konzentrationsstörungen, Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Erschöpfung, Tinnitus , Verdauungsprobleme, Müdigkeit, chronische Kopfschmerzen und vieles mehr.
Die Situation kann auch so belastend sein, dass emotionale Störungen wie Depressionen, Angst oder ein Burn-out die Folge sein können.
Stress und Immunsystem
Stress, der dauerhaft besteht, schwächt das Immunsystem, was den Körper anfälliger für Infektionskrankheiten und Erkältungen macht. Chronischer Stress, der über Jahre und Jahrzehnte besteht kann das Immunsystem derart verändern, dass es nicht mehr in der Lage ist die täglich im Körper anfallenden Krebszellen als solche zu erkennen und zu eliminieren!Chronischer Stress macht auch unsere Bluthirnschranke durchlässiger, so dass Giftstoffe aus Stoffwechsel und Umwelt leicht in das ZNS eindringen können und Schädigungen hervorrufen können. Chronischer Stress macht uns anfälliger für Erkrankungen aller Art – auch für bösartige Erkrankungen!!!
