Hashimoto Thyreoiditis, eine chronische Schilddrüsenerkrankung

Arzt Praxis Gallwitz für Ernährungsmedizin: Diagramm Zusammenarbeit der medizinischen Fachdisziplinen bei Hashimoto

Zusammenarbeit der medizinischen Fachdisziplinen bei Hashimoto

Hashimoto-Thyreoiditis betrifft 3% aller Schilddrüsenerkrankungen

Bei etwa drei Prozent der Betroffenen ist ein chronischer Entzündungsprozess dafür verantwortlich: die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis. Bei dieser Autoimmunerkrankung bildet das Abwehrsystem des Körpers Antikörper gegen Schilddrüsengewebe und löst dadurch eine Entzündung aus.

Durch diese Entzündungen im Schilddrüsengewebe kann sowohl eine Über- als auch Unterfunktion entstehen, was dann zu weiteren Symptomen führen kann, zum Beispiel Gewichtszu-/abnahme, Verdauungsprobleme, Übergewicht, Haarausfall und viele andere mehr. Die Ernährungsmedizin kann diesen Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und der auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisierten Endokrinologie gezielt helfen.

Jeder dritte Deutsche ist an der Schilddrüse erkrankt. Frauen erkranken deutlich häufiger als Männer.

Die Schilddrüse (Glandula thyreoidea) produziert wichtige Hormone für alle Körperfunktionen. Sie ist so einen Art graue Eminenz, die im Hintergrund wirkt.

Eine Hashimoto-Thyreoiditis ist häufig vergesellschaftet mit dem PCO-Syndrom (polyzystisches Ovarial-Syndrom) oder gemeinsam mit anderen Autoimmunkrankheiten wie Diabetes Typ 1 oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). In den USA hat jeder Zweite mit der Hashimoto-Erkrankung auch eine Glutenunverträglichkeit.

Es gibt zwei Verlaufsformen der Erkrankung : bei der selteneren Form kommt es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse, bei der häufigeren Form atrophiert das Organ – Verkleinerung der Schilddrüse, das Gewebe wird peu á peu zerstört.

Die Erkrankung ist nicht heilbar. Betroffene müssen lebenslang mit Schilddrüsenhormon behandelt werden, was sich durchaus schwierig gestalten kann, da entzündliche Schübe die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone beeinflussen und es Phasen von zu viel und zu wenig Schilddrüsenhormon geben kann.

Jod sollte gemieden werden, wobei 2 Portionen Fisch pro Woche durchaus tolerabel sind. Die guten Omega-3 Fettsäuren wirken antientzündlich, wovon die Betroffenen profitieren.

Auch das Spurenelement Selen wirkt entzündungshemmend.

Über 50 % unserer Immunzellen befinden sich im Darm

Über 50 % unserer Immunzellen befinden sich im Darm. Daher ist es wichtig, dass die Darmflora intakt ist. Probiotische Lebensmittel wie Kefir, Joghurt, Sauerkraut etc. fördern eine intakte Darmflora und helfen das Gewicht zu regulieren. Das kombiniert mit Intervall-Fasten und einer kohlehydratreduzierten Kost lässt auch bei Hashimoto-Patienten die Pfunde purzeln. Liegt eine Glutenunverträglichkeit vor so muss zwingend glutenhaltiges Getreide gemieden werden.

Bei Hashimoto unbedingt Vitamin D Status prüfen

Unbedingt sollte der Vitamin D Status ermittelt werden, da ganz häufig ein Defizit vorliegt.

Hashimoto ist schwierig zu erkennen

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hashimoto-Thyreoiditis sowohl in eine Unterfunktion als auch eine Überfunktion münden kann. Die Symptome sind oft nur gering ausgeprägt besonders bei älteren Patienten. Auch der Hausarzt kann den Test auf eine Schilddrüsenfunktionsstörung machen, dazu bedarf es lediglich einer Blutentnahme morgens und die Bestimmung des Schilddrüsen stimulierenden Hormons sowie der Schilddrüsenhormone fT3 und fT4.

Selbstverständlich führe ich in meiner Praxis diese und auch weiterführende Untersuchungen nebst Sonographie (Ultraschall) der Schilddrüse durch.


Hashimoto:
Kilos verlieren bei Schilddrüsen-Unterfunktion

Das sehr informative Video wurde leider vom NDR von der Youtube-Plattform entfernt.

Quelle: Kilos verlieren, Schwung gewinnen – trotz Hashimoto | Die Ernährungs-Docs | NDR vom 20.02.2017

In der Sendung des NDR „Die Ernährungsdocs“ vom 20.2.2017 wurde intensiv auf die Problematik bei Hashimoto eingegangen. Aus ernährungsmedizinischer Sicht ist dieses Thema bei den Ernährungs Docs sehr komplex behandelt worden, allerdings nur für den Fall, dass eine Unterfunktion aus der Erkrankung resultiert und sich eine Gewichtsproblematik entwickelt. Das ist nicht bei jedem Betroffenen der Fall!